Zeichnungen / Grafik
Schon seit langem zeichne ich, aber früher habe ich es nicht ernst genommen. Ich hielt mich für eine künstlerische Fotografin, war beschäftigt, arbeitete aktiv seit vielen Jahren mit Fotografie und zeichnete zunächst nur manchmal, wenn ich bei den obligatorischen Arbeitsversammlungen saß oder verschiedene Vorlesungen hörte. Das Zeichnen machte mir immer Spaß. Die langweiligsten Veranstaltungen, bei denen ich anwesend sein musste, konnte ich ertragen, sofern ich Papier und einen schwarzen feinen Stift besaß. Ich bin eine gar nicht geduldige und ruhige Person und meine Hände, die mit Vergnügen etwas zeichnen, brauchen immer eine Beschäftigung. Damit konzentriere ich mich mühelos, so geht es mir gut und die Zeichnungen fließen aus mir heraus.
Anfangs machte ich einfach graphische Zeichnungen auf einem Stückchen Pappe oder auf Papier, die eher gegenständlich als gegenstandslos waren. Schaute ich auf diese Bilder, konnte ich mich wie bei dem eigenen Tagebuch erinnern, worüber ich nachdachte und was mit mir passierte, als ich es geschaffen habe. Etwa vor zehn Jahren begann ich die Neigung zum Zeichnen zu fühlen, besonders in den Momenten, in denen ich nicht sehr aktiv mit der Fotografie beschäftigt war. Ob es mir schlecht ging und etwas Schweres auf mir lastete oder ob ich glücklich war - ich wollte es auf dem Papier äußern. 1999 habe ich eigene Materialien entdeckt: feiner Kork und echtes Papirus, die sehr gut zu meinen Zeichnungen passen. Dann begann ich, mit den Farben zu experimentieren, die für mich immer anziehend waren: wie ein Kind liebe ich die reinen hellen Farbe.
Was ich zeichne, ist weit entfernt von der Fotografie, mit der ich immer noch beschäftigt bin. Ich begeistere mich für Bildende Künste schon seit langer Zeit, obwohl ich nie zu zeichnen studiert habe. Realistische Abbildungen der Wirklichkeit in moderner Kunst ziehen mich jetzt nicht an - mir genügt meine Fotografie. Wenn ich fotografiere, benutze ich eine schon existierende Realität, die für die Fotografie natürlich ist. Das Zeichnen ist für mich eine schöne Möglichkeit, eine neue Sprache auf einer anderen Ebene zu erfinden, um mich tiefgehender zu äußern.
Mich interessieren ewige Themen: was sind wir in dieser Welt, wofür existieren wir, wie sind wir miteinander verbunden, was ist unsere Energie, unsere Seele und das Leben im allgemeinen. Hinsichtlich der jüdischen Tradition bewegen mich die Themen, die mit der jüdischen Mystik und überhaupt mit der jüdischen Kultur verbunden sind. Symbolik in der Weltkultur ist für mich auch sehr interessant. Daran denke ich und zeichne dann. Manchmal aber ist in meinen Zeichnungen zu viel privates und persönliches Gefühl.
Wenn ich ein Bild beginne, weiß ich nie im Voraus, was für ein Bild zum Schluß herauskommt. Zuerst mache ich einen farbigen Entwurf, fast immer spontan, bin begeistert nicht nur vom Thema oder der besonderen Stimmung, sondern auch von einem Zusammenfließen den Farben. Und dann beseele ich es, fülle den Raum des Bildes mit dem aus, was ich dort sehe oder erfinde. Ich vertraue meiner eigenen Hand, die mich in meiner Spontaneität immer führt. An einigen Bildern arbeite ich lange Zeit, lege sie beiseite und komme wieder auf sie zurück, aber manchmal geht es mit anderen Bildern glücklich, kurz und impulsiv. Ich suche und entdecke für mich neue Rhythmen und Linien, sehe und begreife, das alles in der Welt aus denselben Formen besteht. Das interessiert mich jetzt sehr.
Zur jetzigen Zeit habe ich viele Ideen, die ich hoffe, verwirklichen zu können.
Alle vorgestellten Bilder existieren nur in einem einzigen Exemplar.



Apfel des Lebens
Kork, 25.- 26. Juni 1999






Aufstieg (Schöpfung, Leben, Liebe
und 50 Tore des Lichtes)
Kork, Juni - Juli 1999






Zwei Fische
Kork, Juni - Juli 1999






Roter Tanz des "Alufs"
Karton, 29. November 1999






Zwei Personen und ...ein Fluß
Karton, Juli - August 2000






Zwei in Liebe
Karton, 2000 - 2001






Ich bin in Kassel
Karton, Januar 2002






Sonderbare Stimmung
Papier, Februar - März 2001






Hanuka-Fest, 3.- 5. Tag
Karton, Dezember 2000






Die Mauer und das Fließen des Alls
Papyrus, Juni 2000 - Januar 2001






Leben... Tod... Tora... Wasser...
Papyrus, Juni - Juli 2000






Theater des Lebens
Papyrus, 2000 - 2001